Musik wie barocke Perlen
einer orientalischen Stadt,
um mich Herbstlaub,
der Teich mit den Spuren des Lichts,
letzte Rosen und Sommerfarben
durchstreifen den Garten.
Aus der Küche Duft
von Kräutern und Gewürzen
Ich lese
Und laufe neben dem Buch:
Meine Glieder zittern ein wenig,
die Augen suchen alles auf einmal.
In Lampedusas „Gattopardo“
begegnete mir eben die Szene im Ballsaal:
Angelica und Tancredi
tanzend vor den goldenen Spiegeln.
Verliebt, mit blitzenden Augen,
ihre Arme „compenetrate“.
Ein wunderschönes Paar
im Brillant der ersten Liebestage.
Ihnen schaut zu: der Vater,
für einen Moment eingetaucht
in die Sphäre des Allwissenden,
und er sagt dem Leser alles:
wie sich tausend Jahre unserer
Erde hier verdichten –
Jubel, Tod und Weh:
Weit und namenlos wie
das Hügelland Siziliens
und nah wie ein
umträumter Mund zum Kuss.
Ohne seine Worte sagt Lampedusa:
Sie sei unbegreiflich
Und ein Glück für immer,
unsere Erde.